Wednesday, April 15, 2009

about substrate, watering and feeding - in German, sorry

There was a discussion at the Bonsai Club Germany forum and at one point they more or less forced me to give a comprehensive lecture.

Here it is, but it is only in German. Sorry, maybe we will get it translated eventually.

Substrat/Erde, Wässern und Düngen kann man nicht isoliert sehen. Das hängt alles zusammen und ausserdem kommt noch der Baum ins Spiel: Nadelbaum, Laubbaum, jung, alt, gerade umgetopft, gesammelt und so. Ausserdem die Lebensumstände des Bonsaimenschen.

Also keine klare Antwort?


Doch, aber da muss man ganz genau lesen und man muss ALLES machen. Irgend eine Empfehlung isoliert zu befolgen führt zur Katastrophe.

1) Alles was in den allermeisten Bonsaibüchern über die Themen steht restlos vergessen. Das ist jetzt eine ganz neue Welt. Selbst wenn das mit den früheren Methoden funktionert, dann ist es mit modernen Methoden trotzdem falsch bis tödlich.

2) Substrat: muss ein in etwa gleiche Körnergrösse haben, muss Wasser aufnehmen und abgeben, muss OHNE ERDE verwendet werden, darf nicht leicht zerbröseln, sollte preiswert sein, sollte im trockenen Zustand leicht sein, damit man grose Bäue tragen kann.
Da kommen also in Betracht: Lavasplit, Bims, Blähton, Zeolith, Chabasai, Boncoco, hartes Akadama, Styroporbrösel (kein Witz), und einige ander, die man selber finden kann, wenn man das Prinzip verstanden hat.
Normales Akadam ist also nur bedingt brauchbar, weil es zerbröselt, besonders unter Frost und dann einen ganz gefährlichen Lehmbatzen bildet.
Nicht brauchbar: irgend eine Erde, Komposterde, Stein, Kiesel, Sand usw.
Natürlich kann ein Baum auch im Sand wachsen und in Blumenerde, aber das ist eben nicht oprtimal.
Alle genananten Substrate kann man allein oder beliebig gemischt verwenden. Alle kann man nach dem Umtopfen bedenkenlos wieder verwenden.
Es gibt endlose 'IDEALSUBSTRATE'. Ich bin der Meinung, DASS ES EGAL IST, WAS MAN DA NIMMT UND IN WELCHER MISCHUNG.

3) Zusatz zum Substrat: in den modernen Substaten ist keine Erde, also leben sie nicht. Ausserdem trocknen sie sehr rasch aus und man muss mehrmals am Tag giessen wenn es heiss ist. Bei mir hat sich bewährt: grober Torf, auch Weisstorf genannt. Ist in jedem Gartencenter erhältlich. Kann auch Düngetorf heissen (weil Dünger billiger auf der Bahh zu transportieren sind als Erde). NICHT der schwarze, pulvirge Torf. In Amerika ist der Torf kaum erhältlich. Dafür haben die klein gehackte Rinde. Das kann man auch nehmen. man kann auch Kokosfasern oder Boncooco nehmen. Ich nehme 15 bis 20 %. Also 80 % irgend ein modernes Substrat und 20 % Torf. Bei Kiefern, Oliven und so eher weniger. Bei ganz kleinen Bäumen eher mehr.
Diese organischen Bestandteile dienen also dem besseren Waserhaushalt und ausserdem dem Leben im Substrat. Torf hat auch anscheinend irgendwelche Hormone, die dem Boden und den Bäumen gut tun. Diese orangischen Bestandteile zerfallen nach etwa zwei bis 5 Jahren. Deshalb muss man damit mit Bedacht umgehen. Man kann sie auch nur bedingt wiederverwenden.

4)Giessen. Es wird ab Ende März jeden Tag gegossen, egal ob der Baum trocken wirkt oder nicht. Nur wenn es wirklich sehr viel regnet, dann nicht. Wenn es heiss ist oder starker Wind weht oder gar in Kombination, dann muss man zweimal giessen oder gar dreimal. Ganz kleine Bäume müssen ohenhin zweimal gegossen erden, mindestens. ALLE Bäume werden gegossen, individuelles Giessen fällt flach. Jeder Laie kann giessen, er muss bloss alles nass machen. Es ist EGAL, welches Wasser man verwendet. Leitungswaser ist SEHR gut geeighet. Für alle Pflanzen. Ich habe das härtest mögliche Leitungswasser mit 23 ° deutscher Härte und verwende es für ALLES. Auch für die teuren Ahorne und sogar für Azaleen.
Gegossen wird bei mir mit dem dicken Gartenschlauch bei ziemlich breitem Strahl. Gegossen werden nicht einzelne Bäueme, sondern Flächen. Wie im Garten eben.
Wenn man giesst, dann aggressiv. D.h., alles platschnass machen, den ganzen Baum, von oben bis unten. Das Wasser muss unten aus den Löchern herausrinnen.

Mit modernen Substraten ist Übergiessen fast nicht möglich. Aber Untergiessen sehr wohl. Viele Bonsai sterben, weil sie mit modernen Substraten nach der alten Methode, also zu wenig gegossen werden.


5) Düngen. Mit modernen Substraten ist Düngen überhaupt kein Geheimnis mehr. JEDER Dünger, der für allgemeine Pflanzen angeboten wird ist brauchbar, chemisch, oder organisch. Jeder Dünger sollte relativ VIEL Stickstoff haben. Nur mit Stickstoff können Pflanzen wachsen.
Ich verwende den Flüssigdünger, den es im Frühjahr bei Aldi gibt und ausserdem den Trockendünger, der in den Kartons angeboten wird. Zweimal im Jahr werfe ich auch eine halbe Handvoll getrockneten Hühermist auf das Substart.
Wieviel Dünger. WEIT MEHER ALS MAN SICH JE TRÄUMEN LÄSST:
ich dünge bis zu 60 mal (sechzig mal) mehr als der normale Bonsaimensch.
Alle zehn Tage nehme ich eine 10-Liter-Giesskanne und gebe DREI (eines ist empfohlen) volle Kappen ins Wasser. Mit dem Wasser giesse ich dann alle Bäume. Egal ob Laub- oder Nadelbaum, gross oder klein, gerade umgetopft oder nicht.
Also ab Ende März bis Anfang Oktober macht ungefähr 200 Tage, also etwa 20 Düngungen. Der normale Bonsaimensch düngt of gar nicht oder bloss zwei bis dreimal im Jahr und dann mit 'geringer' Dosis, weil ihm das so erzählt wurde. Wenn also eine Kappe auf der Packung steht, nimmmt er eine halbe. Ich nehme drei. Der Normalmensch düngt also mit etwa einer bis drei Kappen pro Jahr, wenn's hoch hergeht. Bei mir: zwanzig mal drei ist sechzig. Das ist also 20 bis 60 mal mehr. Mindestens, denn dazu kommen noch die kräftigen Hühnermistgaben.
Asiatische Düngekuchen und so: meiner Meinung nach völlig überflüssig und überholt. Wem es Freude macht, der kann sie aber gut verwenden. Sie schaden nicht. Biogold wurde für den Gebrauch miot Akadama, also modernem Substrat gemacht. Ist also sehr gut verwendbar. Wenn man es mir schenkt, verwende ich es gern. Ich zerbrösle es und verstreue es auf das Substrat. Nach einmal Giessen ist bei mir Biogold unsichtbar.
Versalzung ist nur schwer möglich, weil mit dem aggressiven Wässern alles ausgewaschen wird, was überflüssig ist. Jedenfalls nehmem mir nicht einmal die Azaleen meine Methoden übel. Deshalb verwende ich auch das alte Substrat bedenkenlos wieder,

Noch einmal: Entweder alles oder nichts! Wer bloss auf Teufel komm raus düngt oder wässert und altmodische Erde nimmt, der bringt seine Bäume mit Sicherheit um. Wer bloss modernes Substrat verwendet, aber mit Wässern und Düngen weitermacht wie bisher, der bringt seine Bäume um.

Das ist alles. Jetzt kann jeder schreiben, was er davon hält. Mir ist das egal und ich werde mich kaum einer weiteren Diskussion stellen. Wer's nicht glaubt, der sollte meine Galerie ansehen oder Leute fragen, die bei mir waren.

Das Alles ist nicht bloss so von mir erfunden. Das ist modernes Gärtnern, auf Bonsai angewendet. Das ist für die meisten Leser in dieser Art neu und wirkt fast unglaublich. Es ist aber schon ziemlich alt und wird in der Gärtnerei seit Jahrzehnten und in Bonsai seit etwa einem Jahrzehnt mit grossem Erfolg angewendet.